15.12.2024
"Das Internationale Bildungszentrum des Schriftstellers Michail Narizas" hat neue kreative Wettbewerbe für Schüler und Jugendliche angekündigt. Weitere Details im Abschnitt "Wettbewerbe".
Vorstand
"Danke, Sie haben unseren Kindern
die Möglichkeit gegeben, die Welt zu sehen…"
Gedenken an Ludmila Nariza
05/05/1937 – 24/10/2024
Der Bus hielt an und die Kinder näherten sich aufgeregt dem Geländer der Aussichtsplattform. Vor ihren Augen öffneten sich ein sonnenbeschienenes Tal und Berghänge, an deren Fuß sich kleine Städte schmiegten.
Gruppen von Kindern aus Lettgalien haben Europa mehrmals besucht – sie haben die Kultur Deutschlands, der Schweiz und Österreichs kennengelernt, Museen besucht, erfolgreich an kreativen Wettbewerben mit Gleichaltrigen teilgenommen und Kunst studiert. Die Künstler führten Malkurse für alle Teilnehmer durch...
"Danke, Sie haben unseren Kindern die Möglichkeit gegeben, die Welt zu sehen ..." – mit diesen Worten dankten die Eltern Ludmila Nariza, der Organisatorin dieser Bildungsreisen.
Der Wunsch, Kindern Kenntnisse zu vermitteln und ihnen bei der Entwicklung ihrer Fähigkeiten zu helfen, entstand gerade deshalb, weil Ludmilas Kindheit nicht einfach war – das Heulen tauchender "Junker" und die Bombardierung, das Verschwinden der Erde unter den Kinderfüßen, und das mit klingelndem Geräusch fliegende Glas aus den Fenstern, und Hunderte Säcke geschnittener und getrockneter Kartoffeln für die Front und ein Dorfbauernhof, gepflegt von den fürsorglichen Händen eines Mädchens mit Zöpfen. Der Vater starb an der Front, die Mutter arbeitete tagelang bei der Eisenbahn. Aber Ludmila hatte einen großen Wunsch zu lernen.
Im Alter von 15 Jahren kehrte sie nach Leningrad zurück, begann in der Spinnerei und Fadenfabrik S.Kirov zu arbeiten, schloss gleichzeitig das Gymnasium ab und begann das Studium zur Buchhalterin. Bei der Arbeit wurde sie für herausragende Leistungen zur Leiterin der Produktionswerkstatt ernannt. Ihr Foto wurde von der Stadtsleitung auf der Leningrader Ehrentafel untergebracht und hat mehrere Jahren als beste Vertreterin der Jugend in Arbeit und sozialen Aktivitäten nicht verlassen.
An Ufern der Newa traf sie ihre Liebe – den Medizinstudenten Fjodor Nariza. Sie lebten fast fünfzig Jahre zusammen. Sie haben zwei Söhne großgezogen. Und nur der tragische Tod von Fjodor trennte sie.
Gemeinsam mit ihrem Mann gründete Ludmila das Internationale Bildungszentrum des Schriftstellers Michail Nariza – Vater von Fjodor. Dies war die Verwirklichung von Michail Alexandrowitschs Plänen, eine Schule zur Entwicklung der künstlerischen Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen zu gründen.
Ludmila engagierte sich in dieser Sozialarbeit, organisierte Wettbewerbe und verschiedene Veranstaltungen. Sie baute die Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Unterdrückten auf – sie organisierte Treffen und versuchte, jungen Herzen die Lehren unserer gemeinsamen Geschichte zu vermitteln. Sie teilte ihre Eindrücke von Treffen mit den Gründern der Menschenrechtsbewegung in der Sowjetunion, darunter auch mit dem Akademiker A. Sacharow.
Multikulturalität und Internationalität zeichnen Ludmila seit jeher aus. Sie realisierte verschiedene Bildungsprogramme, Veranstaltungen und führte Exkursionen durch. Ludmila betrachtete es als ihre Hauptaufgabe, die Kultur zu bewahren, die junge Generation an die kulturelle Vielfalt heranzuführen und sie an kulturelle Traditionen heranzuführen. Sie hatte großen Respekt vor den Gedanken des Komponisten und lettischen Kulturministers Raimonds Pauls, die er bei Treffen zum Ausdruck brachte.
Als Anführerin gab es für Ludmila keine unlösbaren Probleme.
Im Jahr 2008 wurde Ludmila Nariza mit dem Ehrenabzeichen des lettischen Staatsverteidigungsfonds "Lachplesis" ausgezeichnet – für die aktive Teilnahme am öffentlichen Leben und die erfolgreiche Leitung des "Internationalen Bildungszentrums des Schriftstellers Mikhail Naritsa", für ihren bedeutenden Beitrag zur Erhaltung von das kulturelle Erbe der Völker Lettlands, für die Organisation internationaler Kulturveranstaltungen, für den Erfolg bei der Entwicklung von Nichtregierungsorganisationen und patriotischer Arbeit in der Gesellschaft.
Das Feuer der Tugend, das in unseren Herzen von dieser unermüdlichen Person mit einem Großbuchstaben – Ludmila Georgievna Nariza – entzündet wurde, wird niemals erlöschen.
24. Oktober 2024
Vorstand des Zentrums
Gedenken an Ludmila Nariza
† 24.10.2024
Im Jahr 2008 nahm Familie Nariza aus Rezekne das erste Mal Kontakt mit uns auf. Dies, weil unsere damalige Strukturistische Malschule per Zufall den gleichen Namen Nariza trug, wie das Internationale Bildungszentrum des Schriftstellers Mihaila Nariza. Eine vorbildliche Organisation mit dem Ziel, die schöpferischen Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Seither besteht dieser überaus konstruktive Kontakt. Mittlerweile getragen durch eine tiefe Freundschaft.
Die unermüdliche Gründerin und umtriebige Mitorganisatorin Ludmila Nariza lernten wir dann 2011, während einer intensiven Strukturistischen Malkurswoche für lettische Kinder und Jugendliche im Dreiländereck (CH, AT, DE) persönlich kennen. Sie war mit grossem Interesse an allen jenen Tätigkeiten und Anlässen engagiert und repräsentierte das Internationale Bildungszentrum Mihaila Nariza in bestem Licht.
Die Weiterführung dieser Organisation wurde zu Ihrer grossen Lebensaufgabe. Sie kämpfte unermüdlich für die Förderung des Zentrums damit es nicht nur erhalten, sondern auch als Museum ausgebaut wirken konnte. Nichts war ihr zu viel. Doch so ernsthaft, entschlossen und diszipliniert sie Ihre Ziele verfolgte, ihren Humor und ihre Neugierde an Menschen verlor sie nicht. Dieser Charakterzug scheint so und so eine schöne Besonderheit der ganzen Familie Nariza zu sein.
Wir werden Ludmila und unseren, leider zu früh verschiedenen Freund Pavel, nicht vergessen und die vielen gemeinsamen Erlebnisse in bester Erinnerung behalten. Der Familie Nariza entbieten wir unser herzlichstes Beileid.
Felix Schöffel,
Schweizer Kommunikationsanalytiker
Künstlerphilosoph
Und Kollegen Sandra, Laila, Onna, Ellen & Felix
Den 10.11.2021
Das 20-jährige Jubiläum
"des Internationalen Bildungszentrums
des Schriftstellers Michail Nariza".
Am 22. November 2001 wurde "das Internationale Bildungszentrum Schriftstellers Michail Nariza" begründet. Michail Nariza hegte schon während seiner Schaffenszeit den Wunsch eines Zentrums. Heute feiern wir das zwanzigjährige Jubiläum
Das Kernteam des Bildungszentrums bedankt sich bei allen Kindern, Jugendlichen sowie Erwachsenen für die regelmässige Inanspruchnahme der Angebote, als auch für die organisatorische Mithilfe von Veranstaltungen. Wir sind dankbar für alle Menschen, die auf unterschiedlicher Art tatkräftig mitgewirkt haben.
Ganz besonders möchten wir uns bei unseren Sponsoren bedanken, die mit ihrer Unterstützung auch zahlreiche Durchführungen ermöglichten.
Kreatives Wirken bereitet den Kindern viel Freunde und hilft ihnen ihre Persönlichkeit zu entwickeln. Die hohe Nachfrage an den Kursangeboten und ausgeschriebener Wettbewerbe bestätigen dieses Bedürfnis der jungen Menschen.
Besonders erwähnen möchten wir die Illustrationen von den jungen Künstlern für das Kinderbuch "Unverständliches Wort" (Autor Michail Nariza), welches von unserem Bildungszentrum in Lettischer und Russischer Sprache herausgegeben wurde.
Des Weiteren ist ein Buch mit dem Titel: "Das Wort, das Hoffnung gibt" von Fjodor Nariza erschienen. Es ist sehr beliebt, da der Autor, von Berufes wegen Arzt, aufgrund seiner über vier Jahrzehnte langen Erfahrungen, Ratschläge zur Erhaltung einer guten körperlichen Gesundheit und mentalem Gleichgewicht gibt. Es werden Techniken vorgestellt, die einen ausgeglichenen Energiefluss ermöglichen. Die erste Auflage ist schon ausverkauft.
Erinnerungen am "Stammtisch" von unseren älteren Generationen an die Repressionen, die sie erdulden mussten, sind Beispiele für die Standhaftigkeit des Geistes unseres Volkes. Diese haben die Herzen der jungen Betroffenen stark geprägt. Es ist wichtig, dass die neue Generation diese Geschichten kennen, um zu verhindern, dass sich so etwas wiederholt, wie es unsere Grossväter, Väter, Grossmütter und Mütter erlebt haben.
Wir sind alles verschiedene Menschen, mit unterschiedlichen Religionen und Kulturen. Je mehr wir die Kultur des anderen kennen und verstehen, desto mehr bereichern wir uns selbst. Kultur verbindet Menschen. Die zahlreichen Veranstaltungen dienen der Bewahrung unseres kulturellen und spirituellen Erbes.
Sowohl im Privatmuseum selbst als auch extern finden verschiedene Ausstellungen und Exkursionen statt. Dies ist eine gute Gelegenheit, neue Erfahrungen zu sammeln und das Wissen zu erweitern.
Wir danken allen Menschen, welche während den letzten 20 Jahren mit uns mitgewirkt haben und allen, die uns weiterhin bei den nächsten Schritten mithelfen werden.
Zu Ehren des 20-jährigen Bestehens des "Bildungszentrums ..." haben wir mit Förderern aus der Schweiz und Deutschland eine Online-Ausstellung mit Strukturistischen Bildern erstellt.
Vorstand des Internationalen Bildungszentrums des Schriftstellers Michail Nariza.